Sommer-Einladung anlässlich Paul Goeschs Geburtstag
als Benefiz-Veranstaltung


2011

Sonnabend, den 27.8.2011, in Köln
Studioraum der „Galerie Smend“, Mainzer Str. 37, Köln-Südstadt
Ab 16.00 Uhr

Gemälde

Im Zentrum der Veranstaltung steht der Vortrag von Prof. Dr. Alfred Springer, Wien:

Kult und Kultur des androgynen Prinzips.
„und beinah einer schwester angesicht
erwiderte dem schauenden ein spiegel.“
(Stefan George)

Alfred Springer ist Psychotherapeut und Kulturforscher und ist insbesondere bekannt für seine Arbeiten auf den Gebieten der Sexualwissenschaft und der Suchtforschung; er ist in dieser Eigenschaft auch Mitglied und Beirat unseres „Freundeskreis Paul Goesch“.

In seinem Vortrag wird er einen Einblick vermitteln in den Reichtum der Phantasien wie Theorien über eine vermutete oder gewünschte Androgynität des Menschen – vor allem des Mannes – , in die Konkretheit der gelebten Haltung wie in die neue Bewusstseinsräume imaginierenden Manifeste von Philosophen und Künstlern. Seine Darstellung wird er im Barock bei den mystischen Schriften des Jakob Böhme beginnen und bis in den Symbolismus um 1900 führen, der Zeit von Dichtern und Schriftstellern wie Stefan George und Johannes Schlaf und auch des jungen Paul Goesch, des späteren Architekten und Malers, und wird dann nicht zögern, die ebenfalls vorhandene Pathologisierung dieser ‚Kultur des androgynen Prinzips’ zu benennen: den abwehrenden Blick der beobachtenden Gesellschaft, das kriminalisierende Gesetz.

• Ein Gespräch mit den Teilnehmenden schließt sich an.

• Die musikalische Rahmung geben Christina Fuchs (Sopransaxophon / Bassklarinette) und Romy Herzberg (Kontrabass): das Duo „KontraSax“ aus Köln.

Aus aktuellem Anlass führen wir unser Fest als Benefiz-Veranstaltung durch, für welche die Beitragenden gänzlich bzw. zu 75 % auf ihren ‚Lohn’ verzichten und auch einige Personen aus der Südstadt eine finanzielle Unterstützung geben.*

Worum es geht:

Es handelt sich um die dringend nötige Notsicherung der ehemaligen Turnhalle einer Schule in Dresden-Laubegast, am lieblichen Elbufer südlich des Dresdner Stadtkerns gelegen, welche Goesch vor über 100 Jahren ausgemalt hat – die Halle ist in Gefahr einzustürzen.

Eigentlich gab es schon eine Reihe glücklicher Ereignisse:

Nachdem der Bau, der schon zu Goeschs Zeit nicht mehr als Turnhalle diente, viele Jahre lang vergeblich gesucht worden war, konnte er im Jahr 2002 schließlich doch identifiziert werden, von Matthias Griebel, Direktor des „Stadtmuseums Dresden“. Auf Anregung des Kulturamtes der Stadt und in Zusammenarbeit mit dem Denkmalsamt, insbesondere mit Frau Dipl.-Ing. Kerstin Weißmann, haben wir 2007 eine kleine Goesch-Ausstellung erarbeitet, die im „Kulturrathaus Dresden“ stattfand und auf die Halle aufmerksam machte – darauf, dass, unter einer Schicht Tünche noch verborgen, ein bis dahin unbekanntes Kunstwerk aus der Zeit zwischen Impressionismus und Expressionismus wunderbarerweise großenteils erhalten geblieben sein müsse. Im Jahr 2008 hat das „Landesamt für Denkmalpflege Sachsen“, dank vor allem der Hinweise durch den Mitarbeiter Herrn Dipl.-Rest. Torsten Nimoth, eine Untersuchung des Bestandes der Ausmalung und eine allererste restauratorische Maßnahme für sie veranlasst. Das so sehr begrüßenswerte Ergebnis all dieser Bemühungen ist, dass das Gebäude nun seit einigen Monaten komplett, mitsamt seinen Mauern, mit Dach und Boden sowie eben dem Kunstwerk unter Denkmalschutz steht. Jedoch das Schlimme ist: Die Mauern sind während 100 Jahren brüchig geworden, sie könnten einstürzen. Damit wäre Goeschs Werk, kaum aufgefunden, wieder verloren. In dieser Situation gibt es bisher noch keine Hilfe: Die überfällige Notsicherung des Gebäudes wurde bis dato, Juni 2011, seitens der Eigentümer und auch der Stadt Dresden zwar erhofft, konnte aber aus Mangel an Finanzmitteln nicht wirklich ausgeführt werden. Hier eine Aufnahme von Mai 2008:

Haus

Der letzte Winter, 2010/11, war in den deutschen Bundesländern, dabei ganz besonders in Dresden, hart: Dort lag der Schnee mehr als einen Meter hoch, natürlich auch auf dem Dach der Halle. Die extremen Witterungsverhältnisse haben dem Gebäude zusätzlich geschadet. Die Katastrophenmeldung vom Frühjahr lautet: „Es regnet herein !“ Dazu erhielten wir vom „Landesamt für Denkmalpflege Sachsen“, Herrn Nimoth, Photos zugeschickt, die den aktuellen Zustand der Halle, außen wie innen, dokumentieren:

Haus

Haus

Leider vermögen wir, die Mitglieder des „Freundeskreis Paul Goesch“, die so dringend notwendige Sicherung nicht zu finanzieren. Aber wir wollen angesichts der alarmierenden Lage ein Zeichen setzen, das auch öffentlich wahrgenommen werden soll.

Dazu bitten wir Sie herzlich um Ihre Aufmerksamkeit und wenn nur irgend möglich auch um Ihre Mithilfe:

Mit einer Spendenaktion wollen wir dazu beitragen, dass eine Notsicherung realisiert werden kann.

Die Spendenaktion soll ein Zeichen sein sowohl des Anliegens, dass die Halle und mit ihr Goeschs Ausmalung erhalten bleiben bzw. weiter freigelegt und restauriert werden, als auch der Solidarität mit all jenen tapferen Direkt-Beteiligten in Dresden, die bereits am fleißigen Nachdenken sind, wie die Halle gerettet werden kann, damit sie danach für eine erneute Nutzung zur Verfügung steht.

Für eine solche zukünftige Nutzung ist von der gegenwärtigen, neuen Eigentümerin schon die Idee geäußert worden, die Halle möge nach geglückter Wiederherstellung für Tanz- und Musikaufführungen dienen. Wir finden diese Idee sehr unterstützenswert und möchten darum gerne für sie werben: Die Dynamik von Tanz und Musik sowie die helle Transparenz von Goeschs Malstil der Jahre um 1908 – übrigens die Zeit, in die auch die Gründung von Dresden-Hellerau fällt – würden sicherlich gut zueinander passen.

Mehr über die Halle, darunter eine packende Beschreibung vom Raumerlebnis, das man durch Goeschs Ausmalung einstmals bekommen konnte, und weitere Photos finden Sie unter > Projekte.

Wir würden uns über Ihre Spende zur Durchführung der Notsicherung, nach aller Möglichkeit noch vor dem nächsten Winter, sehr freuen !

Dabei gelten die folgenden Koordinaten:

Bank: Commerzbank Köln
Kontonummer: 03 278 773 00
BLZ: 370 800 40
IBAN: DE76 3708 0040 0327 8773 00
BIC: DRESDEFF370
Verwendungszweck / Kennwort: Notsicherung Dresden-Laubegast

Wir möchten Sie bitten, fürs Ausstellen der Zuwendungsbestätigung auf dem Überweisungsformular Ihre eigene Postadresse anzugeben.

Diese zweckgebundenen Spenden werden wir vollumfänglich als Beitrag zur Finanzierung der Notsicherung verwenden.

Mit sehr freundlichen Grüßen,

Ihre
Stefanie Poley

(Dr. Stefanie Poley, Vorsitzende des Freundeskreises)

* Wir danken herzlich Frau Gabi Markert-Rave, „auRum“, Herrn Dr. Rudolf Smend, „Galerie Smend“, Herrn Gunther Franke, „Ubier-Apotheke“, und Frau Monika Best, „Vita Verde“.

Einladung und Programm

Infos

Adresse:
Mainzer Str. 37, 50678 Köln (nahe dem Platz „Eierplätzchen“)
Der Studioraum ist am 27. August für die Sonderveranstaltung geöffnet.

Stadtplan Köln

Kölner Stadtplan:
http://stadtplan.stadt-koeln.de/k_map/http/map/index.php

Anfahrt:
Auto:
>> Auch in Köln kann Autofahren sehr zeitaufwändig sein.
Jedenfalls gibt es Parkmöglichkeiten...

- in der Mainzer Straße und Umgebung,
- in der Tiefgarage „Rheinauhafen“ entlang dem Rheinufer, Einfahrt >> neben dem alten „Bayenturm“; das Haus mit der Einfahrt ist „Luther“ beschriftet.
( www.apcoa.de )

Öffentliche Verkehrsmittel:
Von Hauptbahnhof/Dom...
- mit U-Bahn/Straßenbahn 15 und 16 bis Haltestelle „Chlodwigplatz“ oder „Ubierring“
- mit Bus 132 und 133 bis Haltestelle „Chlodwigplatz“